Plastic Memories war eine Show über die ich vorher absolut nichts wusste. Mir war nur bekannt, dass es wohl im weitesten Sinne Science Fiction ist und da ich derzeit ein wenig auf dem Sci-Fi-Trip bin, habe ich einfach mal spontan reingesehen.

Das habe ich nicht erwartet. Diese erste Folge war brilliant.

Wir haben hier ein sehr interessantes und für eine solche Show wirklich geniales Konzept. Verschiedenen Menschen wird Familie auf Zeit gegeben. In der ersten Folge lag der Fokus auf einer recht resoluten alten Dame, die quasi eine Enkeltochter bekommen hat, weil sie keine echte Familie mehr übrig hat. Wie diese Geschichte umgesetzt wurde, war vielleicht etwas gestaucht durch die Episodenlänge(Das ist genug Stoff für einen Film), aber wirklich schön und rührend umgesetzt und so unendlich traurig und wenn ich es richtig verstehe, wird es noch viele solcher kleinen Geschichten geben, werden noch viele einzelne Schicksale erzählt.

Die Stärke dieser Idee ist, dass sie nicht nur als abstraktes Konzept im Raum steht, sondern auch viele Verweise in das normale heutige Leben hat. Schon heute werden in Japan ja teilweise Roboter eingesetzt, um alten und kranken Menschen einen Ersatz für menschlichen Kontakt zu ermöglichen. Dazu auch die Umstände um die Giftia. Sie haben schon etwas von Haustieren nicht war? Man kann sie einfach kaufen, sie bereichern dein Leben und nach relativ kurzer Zeit sterben sie. Und wie sie sterben, das hat viel von Alzheimer, oder Demenz, mit dem Verlust der Erinnerungen, endend im Verschwinden der Persönlichkeit. Es steckt so viel in dieser Idee drin, so viele Möglichkeiten, sie zu beleuchten, so eine Vielfalt an Geschichten die erzählt werden kann und Themen die angesprochen werden können. Ich hoffe sehr, dass die Macher der Show sich dessen bewusst sind, aber ich denke es schon.

Ich bin wirklich froh über diese Show. Es erscheint mir als eine Serie, die deine Gedanken anregt, während sie dich die Augen aus dem Kopf heulen lässt. Davon sollte es ruhig mehr geben.