Wow. ich hätte nicht gedacht, dass mich die Serie so berührt, aber bei der Schlussepisode hab ich geflennt. Das war ein actionreiches und sehr bewegendes Finale, mehr will ich nicht sagen, um nicht zu spoilern.

Das World Building fand in dieser Serie eher nach und nach im Laufe der Handlung statt, was auch gut funktioniert hat, denn auch der Kenntnisstand von Willem und Chtholly wie auch den anderen "Waffenmädchen" erweitert sich erst nach und nach. So ist auch anfangs zu verstehen, dass Willem den hier sogenannten Leprechauns, feenartigen Mädchen, die als einzige die überlieferten Schwerter gegen die "Beasts" verschiedengestaltige Monster, teilweise wie eine Kreuzung aus fleischfressender Pflanze und Drachen anmutend, schwingen können, die vor 500 Jahren die Oberfläche der Erde eingenommen und die Menschheit ausgelöscht haben, und auch auf den fliegenden Inseln, auf denen sich diverse Tiermenschen angesiedelt haben, gelegentlich als Bedrohung auftauchen. Die Leprechauns spüren weder Schmerz noch empfinden sie Todesangst, also macht es ihnen nichts aus, als Teil ihrer Bestimmung in einem explosiven Endkampf ihr Leben zu verlieren, wenn sie dadurch auch ein sehr mächtiges Monster zur Strecke bringen können. Nur Willem, der schon vor 500 Jahren im Kampf um die Erde dabei war, lässt es keine Ruhe und er versucht an Chtholly, der Kämpferin, der er im Lauf der geschichte immer näher kommt, ein alternatives Schicksal zu etablieren. Als Kämpfer von damals hat Willem auch die einzigartige Fähigkeit, die historischen Schwerter zu "stimmen", letztlich sie durch eine Auflösung in ihre einzelnen Fragmente und das geordnete Wiederzusammensetzen kampfstärker zu machen, was auch das Überleben der Kämpferinnen erleichtert.

Das Wesen der Leprechauns wurde ziemlich ausführlich erklärt, die als Feen eigentlich keine Lebewesen, sondern körperlich gewordene Geister von Toten sind und im Kampf immer mehr von der verstorbenen Person aufdecken, was zu einer Persönlichkeitspaltung und letztlich kompletten Übernahme durch die Tote führt. Und es wurde auch illustriert, dass es da mehrere Möglichkeiten gibt, was neben der offiziellen Ansicht "dadurch werden sie unbrauchbar" noch für Möglichkeiten bestehen. (So gesehen ist ein Selbstmordkommando als letzte Mission auch eine praktische Methode, sich mit dieser Frage nicht auseinandersetzen zu müssen.) Chtholly, bei der der Persönlichkeitswandel auch durch die Haarfarbe äußerlich sichtbar wird, ist dabei wohl das am ausgiebigsten beobachtete Beispiel.
Es war eine tolle Serie, aber sie hinterlässt auch ein etwas leeres Gefühl. Etliche Fragen wurden im Lauf der Story aufgeworfen, die noch nicht abschließend geklärt sind, auch wenn für manche schon recht konkrete Theorien im Raum stehen. Die "Beasts" waren ein Ergebnis einer biologischen Forschung der damaligen Menschheit, und es gibt Anhaltspunkte dass sich Menschen in Beasts verwandelt haben, das würde auch zum Zeitpunkt des Niedergangs das plötzliche Verschwinden sehr vieler Menschen und die gleichzeitige explosionsartige Ausbreitung der Monster erklären. Der ehemalige Zeitgenosse von Willem, der nun als weißhaariger Alter weiterlebt, scheint mehr zu wissen, als er Willem bei ihrer Begegnung "zumuten" wollte...
Ob das eine Fortsetzung rechtfertigt, habe ich aber meine Zweifel.