Das Konzept der Serie ist ja sehr dankbar: als Abwandlung von "Monster of the Day" ist es eigentlich eher "Story of the Day", weil es bei jedem Yokai darum geht, welche Geschichte er hat bzw. war er mit Reiko damals erlebt hat. Nachdem es überall vor Yokai wimmelt, geht da der Stoff lange nicht aus.
Diesmal war die Auflösung nicht in der Rückgabe des Namens, sondern einer Puppe, die Reiko angeblich gestohlen hatte. Wobei es von dem Yokai-Mädchen schon dreist ist, das Zurückholen der Puppe, die sie gerade erst selbst einem Kind abgenommen hatte, als Diebstahl zu bezeichnen. Und tragischerweise war diese gute Tat von Reiko einem Menschen zuliebe auch noch unnötig, die reiche Mutter hatte dem Kind schon eine neue Puppe statt der verlorenen gekauft. In diesem Dialog aus der Vergangenheit scheint mir deutlich zu werden, dass Reiko bei Menschen keinen leichten Stand hatte. Reiko wollte dann wohl die Puppe dem Yokai wiedergeben, das hat aber damals nicht geklappt.

Ich versuche ja ein wenig das japanische Wesen zu verstehen, und der Dialog von Takashi mit der Verwandten seines Vaters kommt mir bezeichnend vor für die japanische Art, unangenehme Themen zu umschiffen und die Höflichkeit zu wahren: gefragt nach Informanten über seine mütterliche Verwandtschaft fängt die Frau zu erzählen an, dass die wenige Mitglieder zählende Natsume-Familie nicht ganz richtig im Kopf war, Takashi merkt, dass er da nicht weiterkommt, und er bedankt sich höflich für diese angedeutete Beleidigung seiner Mutter und Großmutter, um der älteren Frau nicht eine weitere Beschäftigung mit dem unangenehmen Thema zuzumuten.

Die Serie setzt das Setting und die Atmosphäre der bisherigen Stasffeln nahtlos fort. Ich bin sicher, sie wird mir ebenso viel Spaß machen wie die bisherigen.